Wege aus der Finanzkrise – Reichen die bisherigen Konjunkturpakete aus?
Am 26. Mai setzte das Internationale Studentenzentrum Schweidt sein Semesterprogramm mit einem Vortrag von Professor Dr. Johann Eekhoff fort. Den Worten des bekannten und herausragenden Wirtschaftpolitikers an der Universität zu Köln lauschten die Bewohner, Freunde und Gäste des Hauses. Dabei stand die Diskussion der Wirkung und Folgen von Konjunkturprogrammen in Zeiten der Finanzkrise im Vordergrund.
Professor Eekhoff erläuterte mit verständlichen und nachvollziehbaren Beispielen die komplexen ökonomischen Zusammenhänge der internationalen Finanzmärkte und die Spielregeln der Politik. Durch seine politische Erfahrung als Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft erhielt sein Vortrag einen Praxisbezug, der über bloße ökonomische Theorie weit hinaus ging.
Anhand der von der Bundesregierung beschlossenen und umgesetzten Maßnahmen zur Stabilisierung der Konjunktur erläuterte er die Wirkungsweise verschiedener „konjunkturpolitischer Instrumente.“ So bezeichnete der überzeugte Ordnungspolitiker die Abwrackprämie als eine „Wertvernichtungsprämie“ und forderte allgemeine Steuersenkungen, um die Kaufkraft in der Breite zu stärken, anstatt einzelne Branchen zu fördern. Dies sei der richtige Zeitpunkt, die kalte Progression zu mindern und den Bürgern ein wenig zurückzugeben.
Auf Fragen nach Alternativen zu staatlichen Maßnahmen antwortete Eekhoff: Nur mehr Investition und mehr Arbeit könnten langfristig höheren Wohlstand für alle schaffen; wenn man dies wolle. Vollbeschäftigung sei auch in Deutschland möglich, das hätten der große Rückgang der Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren gezeigt, bedürfe aber Zeit und der weiteren Deregulierung des Arbeitsmarktes.
Das Publikum erlebte einen spannenden wirtschaftspolitischen Abend, der dem einzelnen Zuhörer komplexe Zusammenhänge, aber auch Selbstverständlichkeiten deutlich vor Augen führte, die in politischen Diskussionen oftmals unter den Tisch gekehrt werden.Für einen aufregenden Vortrag bedanken wir uns daher herzlich bei Professor Dr. Johann Eekhoff.
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